Ganz im Trend liegt derzeit der verzierte Mund in Form von glitzerndem Zahnschmuck. Wer seine Zähne zum Strahlen bringen möchte, kann auf eine Vielzahl verschiedener Schmuckvarianten zurückgreifen, z.B.
Experten sehen Zahnschmuck allerdings kritisch, da zum Ankleben die Zahnoberfläche mit Säure-Ätz-Technik aufgeraut werden muss. Dadurch wird der natürliche Schutzmantel des Zahns beschädigt, was es Keimen erleichtert, in den Zahn einzudringen. Zudem können sich auf der unregelmäßigen Oberfläche rund um den Zahnschmuck bakterielle Beläge leichter ablagern. Noch kritischer werden Schmuckkappen mit oft schlechter Passform diskutiert. Das Zahnfleisch wird einem dauerhaften Reiz ausgesetzt, Keime können sich in den Spalten zwischen Kappe und Zahnfleischrand einnisten und Karies oder Parodontitis verursachen.
Neben dem aufgeklebten Zahnschmuck kann auch mit einem deutlich auffallenderen Mundpiercing ein modisches Statement gesetzt werden. Dabei wird das Piercing – in der Regel in Form eines Metallstifts mit Gewinde und verschraubbaren Kugeln – durch die Zunge oder die Lippe gestochen.
Vor allem bei jungen Menschen sind Piercings beliebt. Zahnärzte warnen jedoch vor massiven Schädigungen an Zähnen, Zahnfleisch und Zahnhalteapparat. Beim Lippenpiercing, beispielsweise, kann der dauerhafte Druck auf das Gewebe dazu führen, dass sich das Zahnfleisch zurückzieht, es zu freiliegenden Zahnhälsen und sogar einer Veränderung der Knochenstruktur kommt. Das Zungenpiercing schlägt durch ständige Bewegung beim Sprechen, Schlucken und Kauen gegen die Zähne, schädigt dadurch den Zahnschmelz und macht den Zahn anfällig für Karies. Häufig wird auch ein „Spielen“ mit dem Piercing beobachtet, bei dem die Kugel mit den Vorderzähnen festgehalten wird. Dies kann bereits nach wenigen Monaten zu einer Verschiebung der Zähne führen. Zudem kann das Stechen durch die Zunge erhebliche Komplikationen und bleibende Schäden mit sich bringen, verlaufen doch hier wichtige Nervenbahnen. Grundsätzlich besteht bei jedem Piercing das Risiko von Infektionen, chronischen Entzündungen oder Hypersensibilitäten auf chemische Komponenten bzw. Allergien.
Unser Experte rät: Wer unbedingt Mundschmuck tragen möchte, dem rate ich zu komplikationslosen Zahntatoos, die einfach auf die Zahnoberfläche geklebt werden und sich nach wenigen Tagen von selbst lösen. Und wer trotz aller Warnungen auf ein Zungenpiercing nicht verzichten möchte, sollte zumindest auf Plastikkugeln ausweichen, da diese weicher als der Zahnschmelz sind und die Zähne daher nicht beschädigen. Grundsätzlich sollte jede Form von Mundschmuck ausschließlich von erfahrenen Personen angebracht werden und regelmäßig zahnärztlich kontrolliert werden.