Füllungen und Inlays

Der mit Abstand häufigste Grund für eine Schädigung der Zahnsubstanz ist Karies. Die Zahnfäule entsteht durch den Stoffwechsel von Bakterien, indem diese die in Speiseresten enthaltenen Zuckerarten in Säure umwandeln, die ihrerseits den Zahnschmelz entmineralisiert. Dadurch wird der Schmelz brüchig, so dass weitere Bakterien in den Zahn eindringen und ihn von innen heraus zerstören können. Kleinere Schäden können durch die Mineralstoffe im natürlichen Speichelfluss repariert werden. Ist das Gleichgewicht jedoch dauerhaft gestört, entsteht ein Loch im Zahn.

Füllungen

Die ersten Anzeichen sind Flecken auf den Zähnen. Ist der Zahnschmelz von Karies durchbrochen, kann es zu Zahnschmerzen kommen. Bei fortgeschrittener Karies muss der Zahnarzt die erkrankte, kariöse Zahnsubstanz entfernen und das entstandene Loch verschließen.

Dazu stehen Füllungen und Inlays zur Verfügung: Während Füllungen als formbares Material in das Loch eingebracht werden und dort aushärten, werden Inlays im Labor anhand eines Abdrucks passgenau angefertigt und in einem Stück in den Zahn eingesetzt.

An die Füllmaterialien werden hohe Anforderungen hinsichtlich Verträglichkeit, Stabilität und Langlebigkeit gestellt. Bei Füllungen haben sich folgende Materialien bewährt:


  • Amalgam: Die formbare Mischung, bestehend aus Silber, Kupfer, Zinn und Quecksilber, gilt trotz anhaltender Diskussionen hinsichtlich möglicher Gesundheitsrisiken noch immer als Mittel der Wahl bei größeren Kariesdefekten im Seitenzahnbereich. Mit einer Haltbarkeit von bis zu zehn Jahren ist Amalgam eine der langlebigsten Alternativen.
  • Glasionomerzement: Das mineralische Füllmaterial, das speziell für zahnärztliche Anwendungen entwickelt wurde, wird vor allem als Übergangslösung bei provisorischen Füllungen verwendet.
  • Kompomer: Bei kleineren Füllungen kann eine Kombination aus Kunststoff und Glasionomerzement zum Einsatz kommen, allerdings nicht im Backenzahnbereich mit seinen besonders kaubelasteten Zahnflächen.
  • Komposit: Der aus Kunststoff und einem Salz der Kieselsäure bestehende Füllwerkstoff gilt als formstabil und mit einer Haltbarkeit von durchschnittlich sieben Jahren als langlebig; in seinen Eigenschaften ähnelt er einer Keramik.
  • Goldhämmerfüllung: Selten können auch hauchdünne Goldfolien schichtweise in den Zahn eingebracht werden. Goldfüllungen können bis zu 30 Jahre lang halten, durch ihre metallische Farbe sind sie jedoch auch deutlich sichtbar.

Bei Inlays unterscheidet man vor allem die folgenden beiden Varianten:


  • Goldinlay: Inlays aus Gold gelten als äußerst langlebig, biologisch gut verträglich, besonders stabil und halten auch starke Kaubelastungen im Backenzahnbereich aus. Gold wird in aller Regel in einer Legierung mit weiteren Metallen verarbeitet.
  • Keramikinlay: Ähnlich stabil ist Keramik, die sich außerdem durch ihre natürliche Farbe und Farbbeständigkeit auszeichnet.

Nicht alle Füllungen werden von der Krankenkasse übernommen. Als ausreichende und damit erstattungsfähige Regelversorgung bei einem kariesgeschädigten Zahn gilt im sichtbaren Frontzahnbereich eine zahnfarbene Kompositfüllung, im Seitenzahnbereich werden die Kosten für eine Amalgamfüllung übernommen. Die Kosten für die provisorische Füllung aus Glasionomerzement werden ebenfalls von der Krankenkasse erstattet. Inlays gelten hingegen grundsätzlich nicht als Kassenleistung. Allerdings kann der Festzuschuss für eine Amalgamfüllung abgerechnet werden, die Mehrkosten hat der Patient jedoch selbst zu tragen. Die Zuzahlung pro Zahn beläuft sich dabei auf mindestens 250 Euro. Bei Privatpatienten können die Kosten für ein Inlay je nach Tarif bis zu 100% erstattet werden.