Implantate zählen grundsätzlich nicht zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen, sondern müssen als Privatleistung über die Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) aus eigener Tasche gezahlt werden. Allerdings zahlen die Krankenkassen einen Festzuschuss für das, was auf die künstliche Wurzel aufgesetzt wird – die so genannte Suprakonstruktion. Dieser Zuschuss beträgt in der Regel 50% der Regelversorgung für Kronen, Brücken oder Prothesen und kann durch Bonusansprüche auf bis zur 65% erhöht werden.
Da Befund und individuelle Wünsche bei jedem Patienten unterschiedlich sind, können die Kosten für ein Zahnimplantat nicht pauschal veranschlagt werden. Zur Ermittlung der Kosten sind grundsätzlich folgende Faktoren zu berücksichtigen:
Die Kostenspanne kann daher sehr weit sein, wie die folgende Übersicht zeigt:
Durchschnittliche Preisspanne - Kosten für Zahnimplantat | |
Frontzahn-Einzelimplantat | 1.500-3.300 € |
Seitenzahn-Einzelimplantat | 1.200-2.800 € |
Herausnehmbare Prothese auf 2 Implantaten | 3.500-5.000 € |
Implantatbrücke auf 2 Implantaten | 3.000-5.000 € |
Den Kostenvoranschlag fasst der Arzt im Heil- und Kostenplan zusammen. Dieser liefert Informationen zum Befund und dem voraussichtlichen Behandlungsaufwand, und darüber hinaus separat aufgeführte Posten zum chirurgischen Aufwand, den Laborkosten und der Prothetik.
„Wer sich vorab gründlich informiert, findet durchaus Möglichkeiten, bei den Implantatkosten zu sparen. Ein Preisvergleich ist in jedem Fall sinnvoll: es liegt beispielsweise auf der Hand, dass eine Praxis auf der Düsseldorfer Kö ein anderes Preisniveau hat als ein Implantologe auf dem Land. Zudem sollten Sie sich informieren, welche Zahnarztpraxen mit günstigeren Dentallaboren, die z.B. im Ausland fertigen, zusammenarbeiten. Fragen Sie Ihren Zahnarzt nach verschiedenen Implantatformen, ggf. lassen sich mit einteiligen Implantaten und einem minimalinvasiven Eingriff deutlich Kosten sparen. Zudem lohnen sich Preisverhandlungen, wenn mehrere Implantate gesetzt werden müssen. Bei den Kosten für Planung, Operationsvorbereitung und chirurgischen Aufwand lassen sich so zusätzliche Einsparungen realisieren.“
Auch wenn die Kosten für ein Zahnimplantat auf den ersten Blick sehr hoch erscheinen, lohnt sich die Investition bei mittel- und langfristiger Betrachtung: Dank ihrer besonderen Langlebigkeit sind moderne Implantate auf längere Sicht meist wirtschaftlicher als ein reparaturintensiver herausnehmbarer Zahnersatz. Hinzu kommt, dass eine Implantatversorgung die gesunden Nachbarzähne schont, da diese nicht beschliffen werden müssen und so länger erhalten bleiben.
Gut zu wissen: Nach einem Urteil des Finanzgerichts gehören Implantate zum medizinisch anerkannten Standard. Damit können die Kosten, die die Krankenkasse nicht übernimmt, als außergewöhnliche Belastung von der Steuer abgesetzt werden, sofern sie die individuelle zumutbare Belastung übersteigen.